Die internationale Industriepartnerschaft H2EU+Store, hat ihre Machbarkeitsstudie abgeschlossen. Untersucht wurden alle wesentlichen Bereiche der gesamten Wasserstoffwertschöpfung – von der Erzeugung über den Transport bis zur potenziellen Abnahme (Upstream, Midstream und Customer Demand). Die Ergebnisse zeigen: Grüner, RFNBO (Renewable Fuels of Non-Biological Origin) konformer Wasserstoff kann in der Westukraine in großem Maßstab zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert und über bestehende Infrastruktur nach Mitteleuropa transportiert werden.
Die Studie bestätigt, dass die Westukraine – aufgrund ihrer sehr guten Wind- und PV-Ressourcen, ausreichender Wasserverfügbarkeit und des Zugangs zu bestehender transnationaler Gasinfrastruktur – ideale Voraussetzungen für die Produktion von grünem Wasserstoff bietet, der sich über vorhandene Pipelines in europäische Märkte exportieren lässt. Als östliche Nachbarregion der EU kann die Westukraine eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung des Ost-Import-Korridors des European Hydrogen Backbone einnehmen und damit die Region zu einem strategisch wichtigen Standort und wesentlichen Bestandteil für die Energiewende des europäischen Energiesystems machen.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
- Erhebliche Produktionskapazitäten: Die Westukraine und insbesondere die Regionen (Oblaste) Lwiw und Iwano-Frankiwsk verfügen über große erneuerbare Energiequellen mit einem enormen Potenzial für weiteren Ausbau und haben eine strategisch günstige geografische Lage. Damit zählen sie zu den aussichtsreichten Standorten für die künftige Produktion von grünem Wasserstoff.
- Transport über Pipelines machbar und wirtschaftlich: Der pipelinebasierte Transport von Wasserstoff ist die bei weitem kostengünstigste Form. Die Ukraine verfügt über ein flächendeckendes Leitungsnetz, das über Slowakei eine direkte Verbindung nach Österreich und Süddeutschland ermöglicht und somit ein zentrales Element des Ost-Import Korridors der EU bilden kann.
- Hohe Nachfrage: Großskalige Wasserstoffprojekte benötigen langfristig gesicherte Abnahmemengen. Die analysierten Industrieregionen – das Industriecluster Linz (Oberösterreich) und das ChemDelta Bavaria (Süddeutschland) – verfügen über entsprechendes Bedarfspotential.
Die durchgeführte Machbarkeitsstudie bildet die Basis für die nächste Projektphase: den Aufbau von Wasserstoff-Produktionskapazitäten in der Westukraine sowie die Einbindung der Ukraine in den Ost-Korridor des European Hydrogen Backbone. Damit wird ein wichtiger Schritt für den Wasserstoff-Markthochlauf gesetzt.
Mit dem Grenzübergangspunkt im Bereich Überackern/Burghausen leistet die bayernets GmbH einen wichtigen Beitrag zur Verbindung des osteuropäischen Wasserstoff-Importkorridors mit dem deutschen Wasserstoff-Kernnetz. Durch die Kooperation mit den übrigen Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette innerhalb des Projektes H2EU+Store wird somit die frühzeitige Koordinierung zwischen Wasserstoffproduktion und -nachfrage ermöglicht.
„Neben dem SoutH2 Corridor stellt das Projekt H2EU+Store ein weiteres aussichtsreiches Vorhaben dar, um die Schaffung eines vollfunktionsfähigen europäischen Wasserstoffnetzes weiter voranzutreiben. Um den vielen Industrieunternehmen in Bayern langfristige Planungssicherheit zu bieten, ist es von essenzieller Bedeutung, möglichst frühzeitig diversifizierte Wasserstoffquellen über unsere Infrastruktur verfügbar zu machen“, erklärt Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer der bayernets GmbH.
Über H2EU+Store
H2EU+Store ist eine internationale Partnerschaft führender Energieunternehmen wie den Initiatoren RAG Austria und Eco-Optima sowie den weiteren Projektmitgliedern Bayerngas, bayernets, eustream, Gas Connect Austria, MND, NAFTA und Open Grid Europe, die sich als Ziel gesetzt hat, den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Europa zu beschleunigen. Das Projekt wird unterstützt von Gas TSO of Ukraine und UKRTRANSGAZ.
Weitere Informationen unter https://www.h2euplusstore.com